Freitag, 19. November 2010

Freiheitskleider









Deine Freiheit ist deine Religion.
Du trägst sie wie ein freizügiges Kleid,
das deine Mutter niemals angezogen hätte.
Dir gefallen die Blicke der Leute, die dich
für deinen Mut bewundern.
Dein hauchzartes Kostüm ist in Wahrheit
eine Rüstung. Mit ihr fühlst du dich wie
ein Krieger der für seine Freiheit kämpft.
Doch deine Uneingeschränktheit, Offenheit
ist haltlos. Sie wärmt dich nicht.
Sie erfüllt nicht die Funktion einer Kleidung.
So schnell dich das Vergnügen berauschen mag,
erlischt der Funken auch wieder.
Der Kick geht mit der Zeit verloren.
Die Menschen beneiden dich für solch ein schönes
Kleid, denn es können nur wenige tragen.
Du weißt wie man es kombiniert.
Doch du willst auch über dich hinaus wachsen.
Es werden Zeiten kommen, in denen du einen Pelz tragen
möchtest. Fern von Individualität.
Doch noch ist es nicht so weit, sagst du dir.
Es ist das was dich ausmacht. Dein Stil.

Jede Jacke die dich wärmt, verdeckt dein Kleid.
Deshalb würdest du nie eine tragen.
Du denkst dir: Der Winter geht auch vorbei.
Die Kälte blendest du aus.
Doch den Mut, für den die Leute dich bewundern hast du
nicht. Sonst könntest du auch eine Uniform tragen
ohne deine Freiheit zu verlieren.
Doch dafür musst du erst die Rüstung ablegen und
frieren lernen.

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